Schöpferische Pause und Asche auf das Haupt

Allen großen Geistern, Persönlichkeiten und Philosophen gemeinsam ist, dass sie Kraft aus dem Rückzug, aus der Entbehrung, dem Fasten und der geistlichen Übung gewonnen haben. „Schöpferische Pausen“ als Quelle von Neuem und Erfindungen heißen sie bei Goethe, Jesus ging 40 Tage in die Wüste, Odysseus auf große Fahrt und Ignatius von Loyola schrieb das Büchlein über die die geistigen Exerzitien.

Jetzt zu dir:

Der Aschermittwoch, was immer dir die Religion bedeutet, soll ein Ausrufezeichen für dich sein:

Mach einen Tag in der Woche Radio, deinen privaten PC und Fernseher aus.

Gibt dir ganz bestimmte Zeit, „offline“ zu sein.

Geh dafür in die Natur, in den Wald oder in die Sauna.

Nimm ein erbauliches Buch zur Hand und

versuch dich im Schweigen – bei dir zu Hause, in der Kirche oder in der Natur.

Fang ein neues Hobby an: Malen, Basteln, Stricken.

Ich geh in die Werkstatt und baue für die Stare, die gerade aus dem Süden gekommen sind, ein neues Zuhause.

Die Welt wird immer schnelllebiger: Wir sind einem andauernden Prozesse der Beschleunigung, Ausweitung, Vermehrung  von Eindrücken und Konsum umgeben.

 

Ein Beispiel:

Früher sind zumeist  die Patienten zu mir in die Praxis gekommen, zeitlich früh, vorbereitet und wartend.

Heutzutage kommen sie „pünktlich“ und oft vergessen sie, ihr Handy auszuschalten.

Wenn einige aus der Tür gehen, schalten sie gleich und unvermittelt ihr Handy wieder ein.

Wenn  die Ouvertüre fehlt und auch der Nachklang verhallt, verfehlt auch  Musik ihre Wirkung.

Läuft da oft nicht etwas schief: Es fehlt Vorbereitung, Einstimmung und oft auch Respekt vor dem Therapeutischen Setting.

Was früher schon gegolten hat, wird für Menschen unserer Zeit umso wichtiger.

Die Vorbereitung auf  zum Beispiel Ostern, das Fest des Frühlings, die Freude über das Auferstehen und Wiederkommen war die Folge einer entsprechenden Vorbereitung und bewussten Einstimmung.

 

Aschermittwoch war dafür das äußere zeitliche und sinnhafte Symbol: Mensch bedenke, du bist aus Staub und wirst auch wieder zu Staub werden.

Innere Einkehr ist heutzutage  und geistige Übung wichtiger als je zuvor.

Was hast du vor, um dich auf Kommendes, Wichtiges, Erbauliches und das Wiederauferstehen von Kraft und Innerlichkeit vorzubereiten?

 

Kannst du von einer Sucht lassen, dann schreib es auf und leg es als Erinnerung vor dich hin.

Wenn du einen Plan hast, deine Ernährung oder deine Bewegung/Aktivität zu verändern schreib es in ein kleines Werk- und Tagebuch.

Aber noch wichtiger ist, Transformation und Konstruktivismus: Leiste dir ganz neue schöpferische Ideen, einen neu Anfang, eine  ganz originelle Idee, die dich erfüllt und trägt und selbst wirksam dein Leben, deine Gefühle, deine Gewohnheiten verändern hilft.

Glaube an den Zauber von was Neuem.

 

Viele Grüße und eine gute Fastenzeit,

Dr. G. Leinhofer