Pest und Cholera sind verschwunden, auch Corona wird ihre zerstörerische Kraft verlieren. Sie hat unendlich viel Schaden verursacht.
Es war die Zeit mit Corona schon schlimm genug, was wird nach ihr …?
Aus der psychologischen Arbeit kann meine eine Reihe von Ideen und Hinweisen ableiten.
Corona hat unser Weltbild sehr beeinflusst, positive Gedanken beschädigt, oft auch Beziehungen und Freundschaften arg belastet. Unser Verhalten hat die Krise verändert eingeschränkt, vorsichtig werden lassen und unsere Gesichter wurden in jeder Hinsicht immer mehr verhüllt: Die Körpersprache verkümmert, der schöne Ausdruck im Gesicht versteinert, die Aura einer Persönlichkeit oftmals nicht mehr fühlbar – und die körperliche Berührung nicht mehr frei und erfüllend.
Aber dahinter entstand ein noch schlimmerer Virus: Angst, das Gefühl ausgeliefert zu sein, die Dinge nicht mehr selbst in der Hand zu haben. Vertrauen ist beschädigt worden und unsere Glaubenssätze und Grundüberzeugungen auch.
Wir wissen aus der Forschung von Traumatisierten, dass deren wesentliche Kennzeichen ähnlich sind: Angst, auch Todesangst, keine wirklichen Möglichkeiten, mit Bedrohungen umgehen zu können, keine wirkliche Hilfe zu haben und so wird die eigene Existent zur Bedrohung. Die Folgen sind Unsicherheit, Schlaflosigkeit, psychosomatische Beschwerden, Angst vor Ungewissem und schwindendes Vertrauen in die bisher vertraute Umwelt.
Ich selbst arbeite seit vielen Jahren mit Traumatisierten aus Gewalt, Krieg und Todesgefahren. Und es gibt viele Beispiele, wie Traumatisierte zu einen glücklichen und wertvollen Leben und Denken zurückkehren können.
Was auf der Grundlage von Erfahrungen mit Traumatisieren für uns hilfreich sein kann:
- DER SICHERE ORT. Du musst die immer wieder einen Rückzug schaffen, ein Ort, ein Gefühl eine Beziehung, die dir vermitteln können, du bist sicher, du spürst Vertrauen.
- DEIN KÖRPER als Freund und Begleiter. Er braucht auch deine Zuwendung, Respekt und Entwicklung: Ruhe, Erholung, einen gesunden Schlaf, bewusste Ernährung und körperliche Tüchtigkeit.
- Du musst deine vielleicht verlorenen Überzeugungen, Gedanken und Glaubenssätze wieder in den Vordergrund rücken. Viktor FRANKL hat uns in seiner Logotherapie aufgezeigt, wie immer neu Sinn entsteht und wachsen kann.
- Während Corona hast du vielleicht einiges vernachlässigt: Freunde und Freude müssen mit neuen Impulsen und schöpferischen Ideen angeschoben werden.
Wir alle müssen uns eingestehen, dass Corona vieles bei uns in engsten Umfeld wie auch in der gesellschaftlichen Realität verändert hat. Wir haben nicht verloren, nur vieles aus unserem Blickfeld genommen, wir haben auch ganz neue Ressourcen erfahren und kennengelernt, Resilienzen d.h. Widerstandskraft entwickelt.
Jetzt müssen wir die Chance nutzen, den Zauber des Neuanfangs zu spüren, deren Aktivität und Kraft kann ein neues Verständnis für uns selbst wie auch für die Gesellschaft überhaupt hervorbringen.
Menschen, die ein Trauma überwunden haben, werden ein neues Bewusstsein entwickeln für Dank und Kraft des Lebens. Du wirst solche Menschen aufsuchen und sie werden dich bereichern. In allen Religionen, Philosophien und Biographien wird beschrieben, wie nicht nur Krisen entstehen und sich entwickeln, sondern welche Wirkungen sie entfalten: Heilung, Läuterung, Erkenntnis, Sinnhaftigkeit und Perspektive.
Bei Jesus die Erlösung, bei Odysseus das Heimkommen, bei Parzifal das Ende des Leidens, bei BUDDHA die universelle Einheit und Bestimmung.
Nimm die Zeit für eine Einkehr, eine Wanderung in der Natur und beschreibe das Neue, was uns Corona bringen wird können.
Ich freue mich auf deine Nachricht oder einen Kommentar auf youtube „coaching-leinhofer„