Man träumt so vor sich hin, hat Tagträume und jeder träumt auch im Schlafen – ob man es erinnert oder nicht.
Viele meinen und sagen: „Ich habe so einen Schmarrn geträumt…“Dem ist nicht so. Kurz vor einer Aufwachphase bekommen wir – allerdings oft nur einen sehr kurzen – Zugriff zu der Traumarbeit in unserem Gehirn. Davon hängt es ab, ob wir die Träume im Detail, als Ganzes oder nur Teile daraus über einen längeren Zeitraum erinnern. Dies alles hat einen Sinn, weil das Gedächtnis Platz braucht, werden viele Trauminhalte verschoben und vergessen.
Träume führen uns zu ganz wichtigen Erkenntnissen:
Was bewegt uns, wie sieht das aus, welche Auswege/Lösungen sind erkennbar – sie haben also diagnostische Erkenntnis, Lösungsvorschläge und therapeutisch/heilende Wirkungen parat. Seit dem Gründer der Traumforschung Sigmund FREUD, dem bekannten Wiener Psychoanalytiker, ist die Erkenntnis wissenschaftlich fundiert, dass Träume für unsere psychische Gesundheit von großer Bedeutung sind. Seit Urzeiten bewegen Menschen ÄNGSTE, begleiten sie Wut und AGGRESSION und prägen ihre Wünsche nach LIEBE, Geborgenheit, Halt und Sicherheit. Träume geben (diagnostisch) bedeutsame Inhalte in all den drei Dimensionen wieder.
Diese Hinweise sind aber in assoziativen Schleifen eingebunden, damit der Schlaf so gut es geht, nicht gestört oder behindert wird. So kommt es, dass man fälschlicherweise Träume als „blödes Zeug geträumt“ einstuft. Träume sind aber auch wertvolle (therapeutische) Hilfen, beschreiben wichtige Lösungsansätze, Hilfestellungen, Ratschläge und geben bedeutsame Verweise („Links“).
Solche therapeutischen Hilfen zu entschlüsseln reicht es nicht aus, in Traumbücher, Lexika oder bei Wikipedia nachzuschauen. Dazu benötigt es eine fachliche Hilfestellung und eigene persönliche Erfahrung. Im Verlauf ein Coaching oder einer psychologischen Analyse können so wertvolle Themen in der Traumanalyse erkannt werden, Aktivitätsimpulse aufgenommen und Richtungen erkennbar werden.
Die Arbeit mit Träumen erweist sich als ein äußerst spannendes und hilfreiches Geschehen im Beratungsprozess.
„Wer bin ich, welche Richtungen zeigen meine Gefühle, die verletzten wie auch die nicht gelebten, wo sind meine Ressourcen, welche Richtungen zur Heilung, Lösung und Aktivierung zeigen sich und in welchem Prozess der Aufarbeitung und Lösung befinde ich mich? “Ohne fundierte Kenntnis, fachliche Grundlagen und die Kenntnis althergebrachter Symbolwelten, archetypischen Lösungs- und Heilmuster sowie die Fähigkeit zur bildhaften Inspiration ist Traumarbeit wenig sinnvoll und erfolgversprechend.
Nur zu: Schreib die Träume auf, lege ein Traumbuch an, jedes noch so vermeintlich unwichtiges Detail ist bedeutsam und führt zu ungeahnten Erkenntnissen, Fähigkeiten und Lösungen. Und wenn möglich bespreche sie mit jemanden, der Erfahrung in der Traumarbeit hat.
Viele Grüße,
Dr. Gerhard Leinhofer