In der Positiven Psychologie geht es unter anderem darum, die eigenen Stärken zu stärken, anstatt zu versuchen, Schwächen auszumerzen. Unter Stärken versteht man untere anderem Charakterstärken. Einige Stärken, die schnell zu einem positiven Mindset führen, sind unter anderem Dankbarkeit, Ausdauer und Optimismus.
Auf letzteren wollen wir hier ausführlicher eingehen.
„Pessimisten leben länger“, heißt es, da Pessimisten Gefahren besser vorhersehen und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen. Und tatsächlich ist Optimismus nicht immer und in jedem Fall angebracht. Schon gar kein „Zwangsoptimismus“. Um glücklich, selbstbestimmt und motiviert zu sein, ist Optimismus und Zuversicht jedoch entscheiden. Pessimismus dagegen kann schnell zu Frustration, dem Gefühl von Machtlosigkeit und schließlich Depression führen.
Ein gewisses Mittelmaß stellt der „flexible Optimismus“ dar.
Optimisten sehen die Zukunft positiv. Um Enttäuschungen vorzubeugen, die aus unerfüllten Erwartungen entstehen, ist hierbei allerdings ratsam, sich nicht auf ein vorgefertigtes Ergebnis zu fixieren, sondern dieses möglichst offenzulassen. Zum Beispiel nicht exakt diese Arbeitsstelle zu bekommen, oder mit einer bestimmten Person eine Beziehung zu führen etc.
Besser ist es, ein offenes Ergebnis anvisieren, wie zum Beispiel eine Arbeitsstelle, die meine wichtigsten Kriterien erfüllt oder eine Beziehung mit einem Menschen mit meinen bevorzugten Charakterzügen.
Im Gegensatz dazu ist eine Erwartung, und eine genaue Vorstellung vom gewünschten Ergebnis eher einengend. Wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden, kann das zu Frustration und anderen negativen Emotionen führen.
Resilienz und Widerstandsfähigkeit
Eine optimistische Lebenseinstellung ist ein wesentliches Merkmal eines resilienten, also widerstandsfähigen Menschen. Manche sind von Natur aus optimistisch. Wer das nicht ist, kann diese Fähigkeit entwickeln. Und es lohnt sich. Optimistische Menschen sind glücklicher, gesünder und erfolgreicher, haben ein widerstandsfähigeres Immunsystem und zeigen ein besseres Gesundheitsverhalten.
Optimisten blicken grundsätzlich zuversichtlich in die Zukunft. Ob dies daran liegt, dass sich die Dinge positiv entwickeln oder es am eigenen Beitrag liegt, ist hierbei zweitrangig.
Der innere Dialog
Entscheidend für unser Wohlbefinden, ist der innere Dialog, also wie wir mit uns selbst umgehen. Dieser wird am deutlichsten, wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir es wollen. Wenn Beziehungen in die Brüche gehen, wir einen Arbeitsplatz verlieren oder eine Niederlage erleben.
Pessimisten nehmen schlechte Erfahrungen
- persönlich („Es ist mein Fehler“) und nehmen sie wahr als
- unabänderlich („es läuft immer so“) und
- alles andere beeinflussend („es wird jeden Aspekt meines Lebens untergraben“).
Ein Optimist nimmt ein Scheitern dagegen wahr als
- vorübergehend („dieses Mal lief es so“),
- speziell („in diesem Fall lief es so“) und
- äußerlich (“äußere Bedingungen waren ungünstig“). Einem Menschen, der sich an einen solchen optimistischen inneren Dialog gewöhnt hat, fällt es wesentlich leichter, auch angesichts eines Misserfolgs optimistisch in die Zukunft zu blicken.
Wenn man ein schlechtes Ereignis auf diese Weise bewertet, projiziert man darüber hinaus das gegenwärtige Scheitern auch noch in die Zukunft. Hierdurch werden Erwartungen im negativen Sinne gesät, auch bekannt als selbsterfüllende Prophezeiungen.
Auch dies ist ein Grund, am eigenen Optimismus zu arbeiten. Optimismus allein kann uns natürlich nicht von Misserfolgen und Krankheit bewahren und darf nicht zu einem blinden Optimismus führen, der die Selbstverantwortung aushebelt oder die klare Sicht der Realität vernebelt. Unrealistischer Optimismus oder positive Illusionen sind nicht hilfreich. Dennoch überwiegen trotz der Grenzen, die Vorteile einer positiven Lebenseinstellung.
In unserem Buch „Entwicklung trotz Krise“, gehen wir näher auf wirkungsvollen Strategien aus der positiven Psychologie ein, um dich aus der Krise zu begleiten.
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