Kennst du von deinen Spaziergängen im Wald Kletterkraut oder Kletterdisteln.
Sie kleben sich an deiner Kleidung fest und sind schwer zu entfernen und das macht viel Mühe und erfordert Geduld und Vorsicht, sonst beschädigst du auch Kleidung oder deine Haut.
So ist es mit den Kränkungen. Sie ereignen sich oft unvermutet, unvorbereitet und wir sind diesen fast ungeschützt ausgesetzt. Sie bleiben im Gedächtnis haften und sind schwer weg zu kriegen.
Aufgabe: Erinnere dich an deine erste Schulzeit, an Zurückweisungen, Ungerechtigkeiten, Misserfolge, und eben Kränkungen: Oft sind es sprachliche, wie „Hast wahrscheinlich viel zu wenig gelernt“, „du musst dich halt besser anstrengen“, „sonst wird es mit dem Ausflug nichts“. Sie machten dich als Kind hilflos und der Schmerz der Kränkungen gräbt sich ein – in deine Erinnerungen, in deine Einstellungen und in deinem Verhalten.
Du musst sie erkennen, wahrnehmen und wie ein Kriminalist deren Spuren identifizieren und aufdecken. Sie bewirken nämlich in den folgenden Lebens- und Alltagssituationen ähnlicher: Gefühle der Frustration und Wut, Angst vor dem ähnlich Erlebten, Vermeidungen, die das Problem nicht lösen können, Wiederholungen.
So werden ähnliche Erlebnisse wie Alltagstraumatas, die jeder erlebt und erlebt hat:
Ähnliche Situationen und Gegebenheiten lösen immer dieselben Reaktionen aus:
Das Gefühl des Gekränkt – Seins.
Es verhindert vor allem, dass wir Selbstsicherheit und Selbstwertgefühle stabil halten können und aktivieren.
Dieses Gefühl von verschiedenen Kränkungen zu verarbeiten verlangt viel Einsicht, Gedankenarbeit und Training.
Dafür gibt es fachliche Begleiter wie Coaches oder Literatur und Übungsbücher.
Professor Reinhard HALLER, ein erfahrender Autor und Psychiater hat beschrieben, wie Kränkungen verhindert und bearbeitet werden und dafür eine Pyramide der Wertschätzung entwickelt.
Wir beschrieben diese für unsere Zwecke:
Beachtung und Aufmerksamkeit
Toleranz
Achtsamkeit
Wertschätzung
Zu jeder Stufe dieser Pyramide können wir Aufgaben und Übungen definieren.
Dabei ist ganz wichtig, dass immer die zwei Seiten derselben Stufe zu sehen und zu üben sind.
Was du gibst, bekommst du auch. Wenn du Achtsamkeit, Respekt, Vertrauen, Verständnis, Wertschätzung, ja Liebe, nur verlangst aber nicht bereit bist, diese auch zu geben, wird dein Selbstwert nicht gestärkt.
Wenn du nur den Splitter im Auge des Anderen siehst, aber den Balken in deinem Auge nicht, dann kommst du aus der Spirale der Kränkungen nicht heraus.
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? “ (Matthäus 7,3) .
Dennoch hast du ein Recht darauf, die Kränkungen, die du erfährst zu sehen, zu benennen und dann auch eine neue Sicht darauf zu entwickeln.
Aufgabe:
Auf jeder Stufe der Wertschätzung suche drei Beispiele, wie du verletzt wurdest und wie du jeweils auf der Ebene der Stufe der Wertschätzung dir gegenüber aber auch der Umwelt gegenüber neu reagieren könntest.
Wir nennen es auch Transformation und im Sinne von KTM einen konstruktiven, neuen, originellen Ansatz, um mit erlebten Kränkungen, Einschränkungen und Vermeidungen um zugehen. Neugier wird initiiert und belebt und die Erfolge verselbständigen sich entsprechend.
Am Ende wirst du weil du dich wertschätzt auch wertgeschätzt wirst, weil du mit dir achtsam umgehst auch Achtung erfahren und jegliches, was positiv ist, kommt zu dir zurück.
Eben zurück zum Waldspaziergang: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus
Viele Grüße,
ihr Dr. Gerhard Leinhofer