Sigmund Freud hat am Ende seines Wirkens eine gravierende Änderung seines therapeutischen Konstruktes vollzogen. Erst hat er der LIBIDO, die alleinige Energie und Wirksamkeit auf Leben, Gedanken, Empfindungen, Sehnsüchte und soziales Leben zugeschrieben. Später dann hat er einem zweiten elementaren Faktor ähnliche Bedeutung zugeschrieben, dem Willen und die Kraft zur Zerstörung, zum Krieg und schlussendlich zum Verschwinden von Allem. Er hat es Todestrieb- oder Destruktionstrieb genannt, neben dem Lebenstrieb Libido.

Hinter allem, was wir tun, fühlen und denken steckt also mehr oder weniger das eine oder das andere von beiden. In der Wut, in der Angst, in der Verzweiflung und der Niederlage begegnen wir dem zerstörerischen, destruktiven Teil von Energie. Der andere aber will uns Lust auf Leben und Glück vermitteln, kräftigen, eine Lösung suchen lassen, Widerstand aufbauen helfen und das Leben insgesamt zum Positiven hin ausrichten.

Vor diesem biologischen Zweigespann geben Geburt, Erziehung und soziale Umstände Richtung, Verstärkung oder bilden Konflikt und Widerspruch.

Eigene Erlebnisse und Einschätzungen im Verlauf eines Lebens verstärken sich in die eine Richtung verstärkt oder in die andere. So entwickeln sich die einen zum Optimisten, die anderen zum Pessimisten, Fatalisten, Zyniker, Skeptiker und der Gleichen.

Draus entwickeln sich Grundüberzeugungen, Glaubenssätze und Bewertungen.

Der biologische Grundgedanke, der uns fit fürs Leben machen will, Überlebensstrategien in unserem Bewusstsein hinterlegt hat, neugierig auf effektive Lösungen weckt und vor allem Anpassungsleistungen vorantreibt, kann so leicht verschwinden.

Was immer uns begegnet: Enttäuschungen, Kränkungen, Rückschläge und eigenes Fehlverhalten wird erstmals mit Lebens- oder Destruktionstrieb verglichen.

Je nach dem werden wir nach Lösungen und kreative Anpassungen suchen oder destruktive Botschaften ausdenken und unsere Überzeugungen immer wieder danach bestätigen oder verifizieren.

Jetzt und hier hast du es in der Hand, dein Leben, deine Umstände, Kränkung nach Lösungen und Überlebens Konstrukten zu beurteilen oder als Bestätigung eines Teufelskreises: es ist eh alles schlecht.

Lerne und übe, schreib auf oder zeichne positive Gedanken und Überzeugungen.

Du kannst auch rhetorische Übungen, so kannst Du mit der Kraft der Sprache und dem Ausdruck deines Körpers immer neu dein Bild von Dir und die Sicht auf die Welt verbessern.

Die Menschen, die dich umgeben, werden es merken und auch davon profitieren können.

Such und lies bei Goethe das eindrucksvolle lyrische Gedicht: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“.

 

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