Was gibt deinem Leben Sinn?

 

„Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie“

(F. Nietzsche)

Viktor E. Frankl ist der Begründer der Existenzanalyse und Logotherapie. Einer Analyse hin auf ein lebenswertes, erfülltes Leben. Sie ist die breite Basis für das Verständnis des Menschen und seiner Existenz. Streben nach Sinn im Leben gilt hier als die primäre Motivationskraft des Menschen.

Sinn ist die gelebte Antwort auf die brennende Frage: Wozu leben? Der Mensch will wissen und spüren, wozu er da ist, wofür er etwas machen soll.

Im Zentrum dessen, was Frankl die 3 Hauptstraßen zum Sinn nannte, stehen:

  • Erfahrungs- und Erlebniswerte: Zu erleben, was als gut, schön, bereichernd oder sinnstiftend erfahren werden kann
  • Schöpferische Werte: Veränderung hin zum Besseren
  • Einstellungswerte: Umstände zu ertragen bzw. wenn alles andere versagt, noch die Wahl nutzen, unsere eigene Haltung dazu zu verändern. Auf einen Reiz muss keine Reaktion erfolgen. Ein „Trotzdem“ zum Leben.

Sinn ist hier demnach nicht als der große Sinn des Lebens gemeint, sondern wird immer als eine besondere Art der Gestaltung einer Situation verstanden.  Insofern ist die Antwort darauf immer einzigartig und von Menschen zu Menschen verschieden.

Sinn basiert auf Werten und verantwortliches Handeln. Sinnfindung ist nur möglich im Einklang mit dem eigenen Gewissen und überdauernden Werten.

Nach Frankl hat jedes Leben einen einzigartigen Sinn, und jeder Mensch hat seine individuelle Bestimmung, nämlich einem größeren Ganzen zu dienen. So schreibt er: „Im Dienst an einer Sache oder in der Liebe zu einer Person erfüllt der Mensch sich selbst. Je mehr er aufgeht in seiner Aufgabe, je mehr er hingegeben ist an seinen Partner, umso mehr ist der Mensch, umso mehr wird er er selbst. Sich selbst verwirklichen kann er also eigentlich nur in dem Maße, indem er sich selbst vergisst, indem er sich selbst übersieht.“

Acht Beschreibungen vom Sinn nach Längle:

  1. Die Aufgabe, die gerade ansteht, zu erfüllen
  2. Sinn kann nicht (vor-) gegeben werden, sondern nur persönlich gefunden werden
  3. Die Sinnangebote liegen in Welt – was als Sinn wahrgenommen wird, ist eine Möglichkeit, „zwischen den Zeilen der Wirklichkeit“
  4. Sinn verweist auf einen größeren Zusammenhang, in dem ich mich verstehe
  5. Sinn stellt eine Herausforderung dar, den Kurs aufzunehmen, der sich im Heute abzeichnet
  6. Sinn muss nicht „Sinn für alle Zeiten“ sein – das Sinnganze entsteht Schritt für Schritt
  7. Sinn wird nicht ausgedacht, sondern ganzheitlich gefühlt
  8. Sinn kann von jedem Menschen mit jedem Glauben, Intellekt und Alter gefunden werden.

Aufgabe:

Beantworten Sie sich diese Fragen am besten schriftlich:

  • Was alles stellt einen Sinn in meinem Leben dar?
  • Spüre ich, wofür ich im Grunde lebe?
  • Wie stelle ich mir ein sinnerfülltes Leben vor? – Was wäre anders (persönlich, emotional, gesundheitlich, in meinen Beziehungen)
  • Habe ich eine erfüllende Aufgabe – und wenn nicht, welche Aufgabe würde mir etwas bedeuten?
  • Was ist mein Beitrag zur Welt aufgrund meiner Einzigartigkeit?

 

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