Ohne Licht kein Leben, Atemluft bringt Energie, ohne Bewegung sind Starrheit und Stillstand die Folge.
Deshalb gibt es Licht-, Atem- und Bewegungstherapien. Man kann besondere therapeutische wirksame Lampen besorgen, Atembehandlungen durchlaufen und mit allerlei Fitnessgeräten Muskelausbau und Körperdehnungen fördern.
Jetzt in der Winterzeit, wo das Tageslicht spärlich, der Himmel oft verdunkelt und das Wetter mehr als mies entgegenkommt, ist Licht, Luft und Bewegung um so wichtiger, nicht übertrieben: lebenswichtig. Es steigert das Wohlbefinden, wärmt von innen, fördert Serotonin, d.h. Glücksstoffe und positive Netzwerke in der geistigen Verarbeitung.
Deine Lichterfahrungen, Naturerlebnisse und Erinnerungen sind hierfür wirksame Begleiter, Heiler und Förderer.
Stell dir vor, wie du als Neugeborenes das Licht der Welt erblickt hast, den ersten Atemzug zum Leben wohl erlebt hast und wie Bewegung dein Leben von Anfang an begleitet, wie Lebens-Freude und die Neugier dich ein Leben lang antreibt, neugierig zu sein, die Dinge begreifen zu wollen: der Weg ist das Ziel.
Erfahrung und Heilung durch Bewegung
Wie die anderen philosophischen Schulen Athens leitet sich ihr Name von dem Ort ab, an dem der Unterricht stattfand, in diesem Fall vom Peripatos (altgriechisch περίπατος ‚Wandelhalle‘). Entsprechend hießen die Angehörigen der Schule Peripatetiker.
Man stelle sich vor, wie die Schüler und deren Meister die Wandelhalle rund um den Tempel schreiten, der Blick geht übers Land bis zu den Wellen des Meeres, ein behutsames, bedächtiges Schreiten, Hinhören und Begleiten. Säulen begrenzen den Tempelraum, umrahmen ihn und wunderbar gestaltete Kapitelle und Dachkonstruktionen überhöhen die Räume, wie ein kunstvoll dargestellter Himmel. In den Reliefs werden Götter, Heldentaten und herausgehobene Begebenheiten dargestellt und wirken auf den Betrachter, wie die in Stein und Marmor dargestellten (Bibel-)Erzählungen an romanischen und gotischen Kirchenmauern.
Das Schreiten und Gehen, die Eindrücke der architektonischen Gestalt und das Bewusstsein, an einem geheiligten Ort zu sein, verströmt Wirkung und fördert die Einkehr nach Innen, das universelle Bewusstsein, das Hinhören auf Innerlichkeit und Weisheit ist,
im Schreiten um den Tempel, im Licht der Natur, von der Sonne beschienen, mit dem Ausblick auf den Horizont wurde eine Haltung geprägt, die auf Aristoteles, die Weisheit der Stoa und Platon hinweist:
Der Weg ist das Ziel.
Im Mittelalter wurden ähnliche Erfahrungen architektonisch dargestellt durch den heiligen Vorraum zur Basilika, dem Kreuzgang, die Allee und den geheiligten Brunnen.
Die Natur selbst bildet die Muster ab und im Schreiten, gehen, Wandern empfinden wir diese heilende, vertiefende und universelle Bedeutung. Der schöne Weg im Wald, die Quelle, der Bachlauf sind wunderbare Gestaltungen, die die Natur selbst bereithält.
Auch moderne psychologische Behandlung nutzen diese Idee: Talking und Walking bzw. Coaching beim Gehen:
Vorteile der Walk & Talk-Methode?
- Es ist leichter, sich selbst zu reflektieren – man bekommt Zugang zu inneren Blockaden, die den Zielen im Weg stehen.
- Es ermöglicht, Abstand zum Alltag – festgefahrenes Denken kommt in Fluss – es entwickeln sich leichter neue Perspektiven und Lösungen.
- Die frische Luft und die körperliche Bewegung fördern Wohlbefinden – Stressgefühle, Gereiztheit oder schlechte Stimmung lösen sich auf.
- So kann man mit neuem Mut und frischer Energie zurück in den Alltag.
- Neu Vorsätze entwickeln sich wie von selbst, so wird es leichter sie in die Tat umzusetzen.
Erfahrung und Heilung durch LICHT
Sonne wird neuerdings als Bedrohung definiert, Licht und Wärme sind aber ist notwendig, zum Beispiel für das notwendige Vitamin „D“. Man sagt, weniger als eine halbe Stunde Sonnenbad ist nicht förderlich für die Gesundheit.
Der Mensch braucht nur 15 Minuten Sonne täglich, um gesund zu bleiben. Wer länger im Freien ist, benötigt einen guten Schutz Sonnenlicht hilft dabei, Körperfett loszuwerden. Beim Sonnenbaden wird der Cholesterinspiegel in den Blutgefäßen gesenkt. Ein Vorteil dabei ist, dass diese Blutfette in Vitamin D umgewandelt werden, welches gut bei Bluthochdruck und zur Vorbeugung gegen einige Krebsarten wie etwa Brust- oder Darmkrebs ist. .
Wie sonst auch liegt die Kunst im sinnvollen Gebrauch und in der überlegten Anwendung.
Erfahrung und Heilung in der Atmung
Atmung. Patienten mit chronischem Stress und Angststörungen erkennt man an der
Atemtätigkeit, Der Atem wirkt gepresst, angestrengt, kurzatmig eben und nicht wirklich hilfreich. Es fehlt die ruhige in den Unterbauch einfließende strömende Atmung. In der Atemtherapie, im Verfahren des Autogenen Trainings und der Progressiven Muskelrelaxation wird das eingeübt und die Erfolge sind erstaunlich.
Übung:
Such dir Räume, Alleen, und ruhige Orte zur Besinnlichkeit, spüre bewusst deinen Körper, das Schreiten und den Rhythmus des Gehens.
Atme tief ein und aus, beobachte behutsam deine Empfindungen und Gefühle, lass sie zu und lass auch deine Gedanken schweifen.
Geh in den Wald, spüre das Gefühl eines „Waldbades“ mit den Sinnen, mit dem Atmen, beim Gehen und Ertasten. Du wirst wie gestärkt, gereinigt und beglückt aus dem Wald wieder heraus schreiten neugierig und mit voller Kraft dich der Welt und den Dingen zuwenden.
Oder:
Besuche die Walhalla bei Regensburg und du wirst spüren, wenn du die Säulenhalle durchschreitest und den Blick über den Horizont richtest, vor dir der breite Strom der Donau, wie gut, heilend und wirksam solche Erfahrungen sind und wirst solche Eindrücke dann auch woanders suchen und finden…
Gerhard Leinhofer
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