Unlängst ist einem Politiker folgendes Missgeschick passiert. Nach einer öffentlichen Rede, als das Mikrophon noch nicht ausgeschaltet war, gab dieser einem Anwesenden einen negativen Kommentar über seine Redekunst ab: „das war Mist“ und er hatte eigentlich nicht Unrecht.

Was war geschehen? Der Politiker hat den Text abgelesen, sich mehrmals versprochen, wirkte verkrampft und die Zuhörer eher gelangweilt, seine Körpersprache war nicht authentisch, frei und mit dem Text nicht im Einklang.

 

Was lernen wir für unsere Übung.

Formuliere dein Anliegen positiv. Negative Aussagen sind wertlos oder sogar destruktiv, positive regen an, machen neugierig und setzen Energien frei.

Kurze Botschaften und klare Sätze überzeugen.

Pausen sind für den Redner genauso wichtig für den Zuhörer: Texte werden geankert, Gefühle gefestigt und Einordnungen erleichtert.

Stimme und Atmung. Wer schreit, hat Grund genug. Die Übereinstimmung zwischen Stimme und Atmung erlauben einen angenehmen Redefluss und überzeugen.

Wiederholungen. Gute und erfolgreiche Redner erkennt man auch daran, dass sie wichtige Teile der Reden durch Wiederholungen hervorheben, Schlüsselsätze bilden, die sich in Gedächtnis einprägen lassen, und somit einen klaren Duktus von Gedanken und Ableitungen erkennbar machen.

Körpersprache. Es geht hier um Mimik, Gestik und Haltung.

   Entspanntes Auftreten kann geübt werden; vor einem Spiegel, mit Freunden oder im kleinen Kreis. In der progressiven Muskelentspannung lernen wir, die Gesichtsmuskel zu spüren und zu aktivieren, damit mit deren Entspannung eine lockere Ausdrucksweise entstehen kann.

Ähnliches gilt auch für die Gestik und Körperhaltung. Wir trainieren im Rollenspiel Ausprägungen, auch Übertreibungen und einzelne Bewegungs- und Körperhaltungen, damit aus der Vielfalt die für den Inhalt und unsere Wesensart passende Ausdrucksform entstehen kann.

Humor und Lächeln

Erfolgreiche Kommunikatoren und Redner erkennen wir daran, dass sie entspanntes Lächeln zeigen und mit Humor manche Passagen ausschmücken. Wer auch für Selbstironie fähig ist, hat die Sympathie der Hörer schon so gut wie sicher auf seiner Seite.

 

Charly Rivel, der alle verzaubert hat, und Samy Molcho, der große Pantomime, und Paul Watzlawik der heitere Kommunikationspsychologe: was sie alle gemeinsam haben?

Humor, Ausdruckskraft, Menschenfreundliche Gesinnung und Freude am Ganzen.

Der große Redner aller Zeiten, Demosthenes, ging ans Meer, mit einem Kieselstein im Mund, redete er gegen die Wellen und dem Geschrei der Kraniche an. So entwickelte er Überzeugungskraft, Energie und persönlichen Ausdruck in der Sprache wie auch durch Gestik und Haltung.

 

Welche Übung findest Du für Dich.

Versuch jemand heute aufzuheitern (Charly Rivel), beobachte schweigsam und drücke dich ohne Stimme aus (Samy Molcho)  und übe die heitere Gelassenheit im Sinne von Paul Watzlawik:

 

Du wirst entspannter, erfolgreicher, zufriedener und die Leute wird’s freuen.