Mit „Resilienz“ ist in der Physik die Rückstellkraft eines Materials oder einer Feder gemeint: Wenn man die Feder zusammenpresst oder einen elastischen Stab biegt, dann formen sich beide Gegenstände nach der Krafteinwirkung wieder zurück.
Eine solche Widerstandskraft haben auch viele Menschen. Trotz widriger Umstände, mangelnder Zuwendung oder sogar Traumatisierung können sich viele Menschen durch eigene innere Kräfte wieder erholen, wieder Mut fassen oder sich heilen. Dies versteht man im psychologischen Sinne unter Resilienz. Menschen mit höherer Resilienzfähigkeit erholen sich in der Regel besser oder schneller.
Im psychologischen Sinne wird Resilienz definiert als die Fähigkeit, Schwierigkeiten und Krisen zu bewältigen. Diese Kompetenz umfasst kognitive, emotionale und verhaltensbezogene Elemente, also die Frage, ob man mit Mut oder Zuversicht bzw. mit Zögern oder Hilflosigkeit auf Belastungen reagiert.
Resilienz umfasst auch einen persönlichen Denkstil, je nachdem ob jemand gewohnt ist, konstruktiv, depressiv, passiv, anklagend oder aggressiv an Situationen oder Probleme heranzugehen.
Resilienz besteht aus verschiedenen Facetten. Dazu gehört, die persönliche Geschichte und individuelle Lebenserfahrung zu verarbeiten, mit Widrigkeiten, Enttäuschungen und Misserfolgen umzugehen und sich insgesamt weiterzuentwickeln. Resilienz umfasst also die gesamte Zeitspanne von der eigenen Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft. In Bezug auf die Vergangenheit geht es darum, eigene Erfahrungen konstruktiv zu verarbeiten. In der Gegenwart bedeutet Resilienz, Risiken angemessen einschätzen zu können, damit gut umzugehen und auftretende Probleme zu lösen. Für die Zukunft heißt Resilienz, angemessene und konstruktive Erwartungen zu haben.
Häufig genannte förderliche Faktoren für Resilienz sind ein unterstützendes soziales Umfeld des Betroffenen (das durchaus auch außerhalb der Familie liegen kann), seine biologische Vitalität und seine Einstellung zu Problemen.
Merkmale eines resilienten Menschen
- Akteurrolle (keine Opferhaltung)
- Akzeptanz (des Unveränderlichen)
- Emotionale Intelligenz
- Engagement für die eigenen Ziele (kein passiv-klagendes Wünschen)
- Fokussierungsfähigkeit (Aufmerksamkeit und Achtsamkeit kann gut auf Wesentliches gebündelt werden)
- Genuss- und Ruhefähigkeit (Muße-Kompetenz)
- Gesunde oder ausgewogene Lebensführung (Ernährung, Schlaf, Sport etc.)
- Geduldig-umsichtige Planung
- Kontextsensibilität (keine stereotypen Verhaltensweisen, sondern an die Situation angepasste Wahrnehmungen und Reaktionen)
- Lösungsorientierung (gegenüber dem Veränderlichen)
- Optimismus und positive Grundeinstellung
- Problemsensibilität (Probleme werden vorausschauend erkannt und kreativ „umschifft“)
- Soziale Intuition (Umsichtigkeit und Feinfühligkeit gegenüber Systemen)
- Soziale Integration (Netzwerke, Freundeskreis etc.)
- Stützende Spiritualität (Glaube, Religion)
- Selbstkenntnis und Selbstwahrnehmung (guter Umgang mit Gefühlen, Körpersignalen und Emotionen)
- Selbstannahme (der Neigungen, Begabungen etc.)
- Selbstwirksamskeitsgewissheit (Vertrauen und aktive Hoffnung)
- Verantwortungsübernahme (für Gefühle, Taten u.a.)
- Vorherrschen positiver Emotionen und Gedanken
- Widerstandskraft gegen Stress (Desensibilisierung, Training)
- Wertesensibilität (Kontakt zu zentralen, „herznahen“ Werten)
- Zielvorstellung, Aufgabe und Vision für die Zukunft
Die Glücksforschung und die Resilienzforschung gehen zu einem großen Teil Hand in Hand. Wir haben unter Verwendung der aktuellen Forschung unsere KTM-Methode entwickelt, die mittels effektiver Methoden dabei unterstützen kann, Sie schnell wieder auf die Beine zu bringen.