Erstmals müssen wir mit einem Vorurteil aufräumen:

Jeder von uns kennt Gefühle, die nicht sehr hohen ethischen Werten entsprechen, dazu gehören, Neid, Geiz, Schadenfreude und eben auch Zorn und Hader. Keiner muss sich solcher Gefühle wegen schämen.

Weil wir aber menschliche Wesen sind, kennen und empfinden wir auch solche Gefühle und wenn wir uns als Menschen akzeptieren wollen, müssen wir auch solche Gefühle annehmen und tolerieren.

Wir wissen seit den Studien von Sigmund Freud: Gefühle jedweder Art bestimmen unser Leben im Wesentlichen sind es:

Liebe, aber auch Angst und Aggression.

 

Wir können diese verdrängen, aber deren Auswirkung kann umso fataler sein und psychische Traumatisierungen nach sich ziehen.

Wir beobachten also erstmals unsere Gefühle auch diejenigen, die Hader, Wut und Zorn zum Ausdruck bringen und lassen sie zu und geben ihnen Beachtung und Aufmerksamkeit, achten sie also und verdammen sie nicht.

Das allein schafft erstmals die Möglichkeit, diese Empfindungen aus einem Abstand zu sehen, zu betrachten.

Und weil sie Teil von uns sind, können wir uns auch entscheiden, sie anzunehmen und einen freundlichen Zugang zu ihnen zu finden.

 

Dann ist das Schwierigstes schon geschafft: die freundliche Akzeptanz von Gefühlen und Empfindungen, die zwar von der Gesellschaft im Allgemeinen und von religiösen Werthaltungen her abgelehnt werden oder sogar als Sünden verdammt werden und oft mit Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen einhergehen, was für unser eigenes Wohlergehen abträglich ist.

 

Also wenn du nur oder ausschließlich haderst und kein Interesse daran hast, diese Gefühle aufzulösen, dann wirst du nichts gewinnen, wenn du dich selbst belastest, beschädigst, einschränkst oder kränkst. Solang du gegen Gott und die Welt haderst, hat weder Gott oder die Welt einen Gewinn oder Nutzen. Sondern nur du selbst bleibst im Hadern stecken, schädigst dich also selbst, kriegst das negative Gefühl nicht los. So wie einer, der sich ärgert, ja erstmals nur sich selber ärgert.

 

Also lass auch die Gefühle zu, die dich ärgern, den Hader, den Zorn oder was immer.

 

BEOBACHTUNG

Beobachte und nimm wahr, wie diese Gefühle genau zu erkennen oder zu beschreiben sind, die Empfindungen sich anfühlen oder körperlich spürbar sind. Darin ist schon der wichtigste Schritt zur Lösung.

FREUNDLICHER DIALOG

Und dann beginne einen möglichst freundlichen Dialog mit diesen Gefühlen, weil sie auch ein Teil von dir sind.

Das schafft die Zeit, den Abstand und die notwendige Einstellung, dass auch Zorn und Hader sich lösen können und innerlich und dann auch äußerlich geheilt werden können.

 

Leider haben viele von uns gelernt, das gewisse Gefühle, als was Sündhaftes, Verbotenes und Strafbares eingestuft werden, die dann auch durch Buße, Selbstbestrafung oder Denk- und Gefühlsverbote belegt werden können.

 

ERKENNE DICH ALLEN GEFÜHLEN UND AKZEPIERE SIE.

Der heilende Aspekt liegt aber wo anders: Erkenne dich selbst auch in den Gefühlen und du kannst daraus deine Werthaltungen entwickeln, verbessern und Akzeptanz entwickeln. Auch und vor allem zu dir selbst.

HEILUNG statt HADERN

 

Geht in Dich und notiere:

Welchen Hader zu kennst:

Mit Gott und dem Schicksal,

Mit der Welt, wie sie ist

Mit Dir Selbst, wie du bist

Mit Entscheidungen, die du getroffen hast.

 

Oder ganz konkret:

mit den Nachbarn, die du dir nicht aussuchten würdest,

mit dem Wetter, das deine Stimmung verdrießt,

mit Menschen, die wenig Verständnis, Einfühlung und Wertschätzung bringen.

Mit Fragen, die verletzend, dumm oder ohne Einfühlung gestellt sind.

 

Also das heißt für uns:

Standpunkt

Beschreibe deine Fähigkeit, dich selbst zu festigen, zu achten und im Selbstdialog gut zu dir zu sein

(Affirmationen und Transformation).

 

Aufrichtigkeit

Gesteht dir ein, dass du in deinem Leben nicht alle Entscheidungen selbst treffen konntest, aus der jetzigen Sicht vielleicht hätten anders laufen können („Hätte hätte…..?)

 

Grenzen erkennen und Grenzen ziehen.

 

Die Vergangen Dinge hinter sich lassen, sich von negativen Emotionen frei machen und jene Menschen meiden, die zu Wertschätzung entweder nicht fähig oder nicht bereit sind.

 

Ideelle Bezugsgruppe.

Viele Menschen, die ich in meinem Beruf als Psychologe und Coach begleitet habe, hadern mit dem Schicksal, dem Erlebten, den Entscheidungen, der sozialen Umwelt…

 

Und wie kann man damit um gehen:

Suche deinen persönlichen Standpunkt

Wenn du die Welt nicht ändern kannst, kannst du deine Einstellung zur Welt ändern.

Und du kannst vor allem eine eigen neue Bezugsgruppe bauen und pflegen, die deinen Wert entsprechen, als ideell mit der im Einklang sind, deine Werte teilen, auch deinen Schmerz verstehen und den Blick auf das Heilende, die Zukunft und auf Achtsamkeit richten.

 

Die Folge wird sein:  Zuversicht, Selbstberuhigung, Akzeptanz und Selbstwert.

 

Siehe auch:

Warten und Erwarten – YouTube