Griechischen Philosophen haben den „Charakter“, d. h. die spezifische Persönlichkeit verschiedenen Körperfunktionen zugeordnet, neuere Forscher haben unterschiedliche Persönlichkeitstypen mit körperlichen Merkmalen beschrieben. Diese Forschungen (z. B. Symbolischer Interaktionismus) zeigen, dass Persönlichkeitstypen nicht so statisch und festgelegt sind, wie mancher vermutet.
Besonders die Sprachforschung hat auf die notwendige Balance zwischen dem, wie sich eine Person selbst sieht und dem, wie die Umwelt uns „definiert“, hingewiesen.
Wie entsteht Zuversicht und Hoffnung?
Beschreiben wir deren Entstehung doch einmal näher. Ein Kind kommt zur Welt. Es muss erstmals durch eine dunkle und schmerzhafte Erfahrung durch und schnappt dann nach Luft, sucht Wärme, Berührung, Zuwendung und schreit natürlich nach Nahrung. Eltern kommen diesem Bedürfnis nach – durch Berühren, Ernähren, Lächeln und Sprechen. Von der Art der Zuwendung entsteht eine lebenslange Einstellung zu Allem und so bewirkt diese Grunderfahrung, ob wir eher optimistisch, zuversichtlich oder hoffnungsvoll den Dingen der Welt und den Menschen gegenübertreten. Aus der Erfahrung von Sicherheit, Berührung und Versorgung entsteht also ein bestimmendes Lebensgefühl, das die Basis weiterer Entwicklung und Stabilisierung ist. Dieses Empfinden bleibt als Matrix, Erinnerungshintergrund und stabiles Muster erhalten.
Aber die Zeit, die Entwicklung und das Leben insgesamt sind auch mit Entbehrungen, Konflikten, Zurückweisungen und eben Frustrationen verbunden. Aus diesem Konfliktzustand zu lernen, die Basiserfahrungen einzubringen und aus den Frustrations- Erfahrungen stärker zu werden, liegt der Schlüssel zur Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit, die verknüpft ist mit Optimismus, Zuversicht und Hoffnung. Dies wiederum führt zur inneren Balance und beinhaltet Lebensenergie (Elan vital) und Widerstandsfähigkeit (Resilienz).
Wenn etwa eine enttäuschende Erfahrung uns begegnet, findet sich eine Antwort darauf, die uns stabil sein lässt, nach Lösungen Ausschau hält und darin liegt die Kraft, die zum geglückten Bestandteil einer Persönlichkeit zählt. Dieser Dialog ist aber nicht einfach aufrecht zu halten. Konflikte, Enttäuschungen, Kränkungen und Misserfolge gefährden diese Balance und können Ängste, gekränkte Lebensgefühle oder auch Depressionen hervorrufen. Umso wichtiger ist, diese Balance zu halten, zu fördern und immer im Blickfeld zu halten. Dafür gibt es Übungen, Hinweise und Trainings und auch erfahrene Lehrmeister auf diesem Weg zum Leben mit stabilem Optimismus, gestärkter Zuversicht und dauerhafter Hoffnung.
Viele Grüße,
Dr. Gerhard Leinhofer
auch auf youtube unter: Dipl.Psych. Dr. phil. Gerhard LEINHOFER – YouTube